Abschied von Ursel Stahlmann

Kondolenzbuch
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Abschiednehmen im Gottesdienst am 22. Januar:
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Abschiednehmen der GCS am 25. Januar:
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„Meine Zeit steht in deinen Händen.

Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, Du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.“
(Lied von Peter Strauch nach Psalm 31,16)

 

 

Wir trauern um

Ursel Stahlmann

 

Schweren Herzens nehmen wir Abschied von Ursel Stahlmann (16.01.1938 – 17.01.2023). Sie starb am Dienstag, 17. Januar im Alter von 85 Jahren in Deutschland.

Ihr Herz aber schlug in Äthiopien, wo sie mehrere Jahrzehnte ihres Lebens verbrachte.

1974-79 war sie Lehrerin an der Botschaftsschule und erlebte die Enteignung der Schule 1977/78 mit.

Ursel kehrte 1998 als Pensionärin nach Äthiopien zurück. Gerade erst war der Neubau der German Church School abgeschlossen. Sie nutzte ihre Kontakte an ihre ehemalige Schule in Deutschland um die Ausrüstung des naturwissenschaftlichen Unterrichtsraumes zu bewerkstelligen. Als Vorsitzende des Pädagogischen Komitees engagierte Sie sich umfangreich und organisierte z.B. Ausflüge und mehrtätige Exkursionen für die Schülerinnen und Schüler sowie Fortbildungen für die Lehrerinnen und Lehrer.

Für sie war es selbstverständlich auch ein Mitglied der deutschsprachigen Gemeinde in Addis zu sein. Sie besuchte gern den Gottesdienst und nutzte das anschließende Kirchkaffee zur Diskussion über neue Projekte. Einige Jahre leitete sie eine Gymnastikgruppe im Gemeindehaus und regelmäßig zu Erntedank organisierte sie eine Spendensammlung von Teff, Linsen und Öl aus den Reihen der Gemeindeglieder für die Erstklässler der German Church School.

Wir bewunderten ihre Ausdauer und ihr Engagement. Nur so konnte sie Widerstände, Missverständnisse, Wartezeiten und Misserfolge überwinden. Ihre Liebe zu den Kindern trieb sie an und ihre zahlreichen Kontakte und Freundschaften über Kultur- und Landesgrenzen hinweg halfen ihr.

„Meine Zeit steht in deinen Händen“ – haben wir Ursel in einer Videobotschaft in einem Gottesdienst zugesungen. Täglich mit Gott zu reden, Dankbarkeit und Sorge vor ihm auszubreiten war selbstverständlich für sie. Sie hat geglaubt, dass Gottes Hand sie festhält auch in den letzten Monaten ihrer Krankheit. Und so trösten auch wir uns im Glauben an die Auferstehung.

 

Matthias Rohlfing, Pfarrer

für den Vorstand der

Ev. Gemeinde Deutscher Sprache in Äthiopien